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Freitag, 20. August 2010

gc-Eindruck: "Brutal Ops"

Eigentlich hätten Treyarch und Activision den Call of Duty-Untertitel Black Ops auch "Brutal Ops" nennen können, denn diese Bezeichnung würde viel besser zu den neuen Levelabschnitten passen, die aus der Singleplayer-Kampagne auf der gamescom in Köln gezeigt wurden.

Hubschrauberabsturz

Alles fängt mit einem gewohnt lauten und turbulenten Hubschrauberabsturz in einem Fluss an: Nachdem eure Spielfigur "Sergeant Mason" wieder das Bewusstsein zurückerlangt hat, werden erstmal die Überlebenden gezählt. Beide Piloten haben den Absturz nicht überlebt und schon tauchen zwei Vietcongs vor den Fenstern auf, die mit gezielten Pistolenschüssen umgenietet werden. Der Hubschrauber beginnt zu sinken und durch schnelles Drücken der X-Taste wird die Seitentür aufgerissen und der Sergeant kann in letzter Sekunde aus dem sinkenden Wrack flüchten, während Dutzende von Kugeln durch das Wasser jagen. An der Oberfläche schnappt sich Mason einen Vietcong, verwendet ihn als lebendiges Schutzschild und streckt andere Feinde nieder, die entweder ohne Deckung auf dem Schlachtfeld herumlungern oder sich gelegentlich hinter einem Objekt verstecken. Es wird reichlich Blei verteilt und ein Headshot wird durch eine Bulletcam in Zeitlupe (die Kamera folgt dem Projektil) zelebriert - es fließt massig Pixelblut. Ob diese Bulletcam ein geskriptetes Ereignis oder ein besonderes Feature ist, war nicht abzusehen.

Verdeckte Operationen

Der nächste Abschnitt entpuppt sich als rudimentärer Stealth-Einsatz in einem Vietcong-Dorf, bei dem allerdings nicht geklärt wurde, was passiert, wenn der Spieler entdeckt wird. Zusammen mit einem computergesteuerten Mitstreiter (der Marke Rambo) bringt ihr zunächst Sprengstoff an Hütten an und als ihr durch ein Haus schleichen müsst, werdet ihr aufgefordert, die schlafenden Vietcongs auszuschalten. Dies geschieht mit einer gezielten Messerattacke in den Hals des Gegners, die ihr aus nächster Ego-Perspektive und in Großaufnahme mitbekommt. Dabei fließt wieder viel Pixelblut und in den nächsten Augenblicken gibt es mehr rotes Zeug zu sehen, wenn beispielsweise Leichen im Wasser landen oder weitere Gegner geräuscharm ausgeschaltet werden. Ein gewisses Maß an Brutalität war zwar immer bei Call of Dury zu sehen, aber diese Form der Gewaltdarstellung ist in der Intensität und Häufigkeit neu in der Serie. Auch als die Mission in einem klaustrophobischen Tunnelsystem (mit gezielten Schockelementen) fortgesetzt wird, werden fleißig Personen mit dem Messer malträtiert (Video).

Gewohnte Explosivität

Etwas später und nachdem sich das C4 in Wohlgefallen aufgelöst hat, beginnt das typische Call of Duty-Action-Feuerwerk: Geskriptete Gegnerwellen, geskriptete Explosionen und geskriptete Feuergefechte erwecken ein gewohnt starkes Mittendringefühl und die Soundkulisse fegt den letzten Staub aus den Boxen. Computergesteuerte Mitstreiter nehmen die Gegner ins Visier, wobei die KI entweder keine Deckung sucht oder zum Glück so im Level platziert wurde, dass sie gleich eine Deckung vor der Nase hat. Alles wirkt effektvoll in Szene gesetzt und wuchtig, doch es fehlt letztendlich das besondere Etwas, was Modern Warfare seinerzeit auszeichnete; es ist bloß ein weiteres Call of Duty-Kapitel, das in der gamescom-Präsentation außer der Brutalität keine neuen Akzente setzen konnte.

Trotzdem waren die gezeigten Szenen von hoher Qualität und mitten in dem erstklassig inszenierten Gefecht dürft ihr noch eine Flak mit einem Raketenwerfer ausschalten und schon tauchen am Horizont US-Hubschrauber als Unterstützung auf. Beendet wurde die Black Ops-Präsentation mit dem von der E3 bekannten Helikopterflug durch einen Canyon (Video). Hier steuert ihr direkt den Heli und macht mit Raketen und MG-Salven diverse Stützpunkte der Vietcongs dem Erdboden gleich, lasst Holz-Hängebrücken explodieren und liefert euch Arcade-Duelle mit anderen Hinds.

Technisch gesehen punktet Black Ops bei der Helikopter-Mission, den Knalleffekten und den Animationen, kann aber deutliche Detailschwächen bei den Texturen und der Dschungeldarstellung nicht verbergen. Auch inwiefern die durch reale Ereignisse inspirierte Geschichte letztendlich erzählt werden soll, dazu haben sich die Entwickler nicht geäußert. Details zum Mehrspieler-Modus sollen ebenso demnächst folgen.

Gc-Eindruck: gut / 4players Marcel—-- made on an iPad für BACKSTAGE DaddyGamer

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